Geschlechterreflektierte Jungen*Arbeit
Jungen* sind vielfältig!
Genauso wie Mädchen* und Trans*jugendliche!
Das Vor-Ort-Büro arbeitet mit Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, Eltern, Jungen* und allen Interessierten zusammen, um gemeinsam vielfältige und reflektierte Perspektiven auf Junge*sein und Männlichkeit zu stärken.
Starre Rollenbilder und Konkurrenzgefühle setzen Jungen* unter Druck, während das Verhältnis zu Mädchen* oft durch Unsicherheit und ein Überlegenheitsgebaren geprägt ist. Dazu sind queere Jungen* häufig mit Queerfeindlichkeit und Ausgrenzung durch andere Jungen* konfrontiert. Eine aktivierende Bedarfsabfrage lokaler Expert*innen hat die Dringlichkeit dieser Probleme aufgezeigt und dass diese nach wie vor zu wenig Aufmerksamkeit erfahren. Mit unserer Arbeit wollen wir dominante Männlichkeitsvorstellungen hinterfragen, Jungen* alternative Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen und damit letztlich ein respektvolles und solidarisches Miteinander stärken.
Das Angebot umfasst die Organisation von Fortbildungen für Multiplikator*innen, Beratung und die Vernetzung verschiedener Akteur*innen im Bezirk Mitte. Auf vielfachen Wunsch hin wurde der „Runde Tisch geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen* Mitte“ gegründet, um die Kontinuität und Qualität unserer Arbeit zu gewährleisten.
Der Runde Tisch für geschlechterreflektierte Jungen*arbeit
Seit 2015 bietet der Runde Tisch einen Ort für die Vernetzung und Qualitätsentwicklung der geschlechterreflektierten Pädagogik für Jungen* im Bezirk Mitte. Alle zwei Monate treffen sich hier Akteur*innen aus der Kinder- und Jugendhilfe, der Schulsozialarbeit, von Bildungsträgern sowie aus dem Jugendamt. Fachliche Inputs zu verschiedenen Themenbereichen der geschlechterreflektierten Arbeit dienen als Diskussionsgrundlage und fördern den gemeinsamen Austausch. Ziel ist es, die Multiplikator*innen zu befähigen geschlechterreflektierte Perspektiven in ihre Arbeit einfließen zu lassen und somit auf aktuelle Herausforderungen in der Jungen*arbeit adäquat reagieren zu können.
Bisherige Themen waren unter anderem: Geschlechterreflektierte Gewaltprävention, Queere Jugendarbeit, Jungen* als Betroffene sexualisierter Gewalt, Rassismuserfahrungen von schwarzen Jungen* und heranwachsenden Männern*.
Der Runde Tisch ist ein offenes Angebot, alle interessierten Fachkräfte sind herzlich eingeladen teilzunehmen.
*Mit der Verwendung des Gendersternchens wollen wir auf die vielfältigen Formen von Männlichkeiten hinweisen und alle ansprechen, die sich als Junge* bzw. Mann* definieren. Weiterhin wird durch die Markierung darauf hingewiesen, dass diese Kategorien nicht „biologisch“ festgelegt, sondern sozial konstruiert und historisch veränderbar sind.

Berliner Jungen*tag 2024
Am 14.06.2024 fand zum mittlerweile sechsten Mal der Berliner Jungen*tag statt. Dabei ging es um Fragen wie: Was heißt Mann* sein im Jahr 2024 in Berlin? Welche Rollenerwartungen gibt es und wie gehen Jungs* und Männer* damit um? Dieser Tag will einen Raum anbieten, indem sich mit solchen Fragen spielerisch und kritisch auseinandergesetzt werden kann.
Am diesjährigen Jungen*tag haben über 200 Jugendliche und sozialpädagogische Fachkräfte beteiligt und ihren Weg in das Kinder- und Jugendzentrum „Die Oase“ in der Wallstraße gefunden. Es waren viele neue Gesichter dabei, denn dieses Mal fand der Aktionstag zum ersten Mal im Berliner Stadtzentrum statt. Bereits im Vorfeld gab es Hip-Hop- und Poetry-Slam-Workshops, in denen sich Jungen* auf kreative Art und Weise mit Fragen der Identität auseinandersetzen konnten. Am Tag selbst gab es ein riesiges Angebot an Info- und Mitmachständen zu Themen wie Care-Berufen und Jugendbeteiligung. Es wurden kooperative Spiele gezockt, bei denen die Zusammenarbeit und nicht die Konkurrenz im Vordergrund steht. Jugendliche haben selbst Angebote durchgeführt, auf der Bühne moderiert oder an den Essens- und Getränkeständen die Besucher*innen versorgt. Als Highlight des Tages sind dann die Rap-Acts „Theoradicals“ und „Sir Mantis“ aufgetreten. Beide haben mit ihren politischen und persönlichen Texten ein klares Zeichen gegen Rassismus, Homophobie und Diskriminierung gesetzt.
Der gesamte Tag wurde durch einen größeren Zusammenschluss von sozialpädagogischen Einrichtungen, dem Jugendamt Mitte und Demokratie in der Mitte vorbereitet und durchgeführt.

Der Berliner Jungen*tag 23.09.2022
Am 23. September 2022 fand zum bereits vierten Mal der Berliner Jungen*tag unter dem Motto „Love Our Differences“ statt. Mit über 300 Teilnehmenden aus dem Bezirk Mitte war der Aktionstag im Wolfgang-Schneunemann-Haus gut besucht. Es gab Angebote von Graffiti, Breakdance, Open Mic bis hin zu einer Comicausstellung über die Lebensgeschichten von Menschen aus der LGBTIQ-Community. Gleichzeitig konnten sich die Kinder und Jugendlichen an Info-Ständen zu den Themen Liebe & Sexualität, Berufsorientierung und queeren Lebenswelten beraten lassen. Ein besonderes Highlight war ein Rollenspiel mit anschließender Diskussion von der Gruppe “Heroes“ zum Thema „Ehre und Männlichkeit“. Der Jugendstadtrat Christoph Keller war ebenfalls vor Ort und hat ein Grußwort gesprochen. In einem Interview zum Jungen*tag hat er sich folgend geäußert: „Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich selber Junge war. Und doch hat sich seither einiges getan. Unsere Gesellschaft wird glücklicherweise immer offener und diverser und Rollenklischees werden zunehmen zurückgedrängt. Diese große Chance auf ein freieres und selbstbestimmteres Leben geht aber eben auch mit neuen Herausforderungen einher. Und die Jungen* und jungen Männer* die sich diesen Herausforderungen stellen, fordern von uns als Gesellschaft zurecht, dass wir ihnen Räume eröffnen in denen Reflexion und Austausch stattfinden kann.“

Themen 2020-2022 Runder Tisch Geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen*
Beispiele für Themen bei dem Runden Tisch in 2020-22:
Theaterpädagogisiche Methoden der geschlechterreflektierte Jungen*arbeit (Gorki-x).
Intersektionale queere Jugendarbeit (Praxisbeispiele) (GLADT e.V)
Rassismuserfahrungen von Schwarzen Jungen* und heranwachsenden Männern* (Eoto e.V)
Konzeption einer Veranstaltung mit Themenfokus „Junge*“ (Trialog gGmbh)
In 2017-2019 hat sich der Runde Tisch zu folgenden Themen zusammengefunden:
Jungen* als betroffene sexualisierter Gewalt (Berliner Jungs)
Queere* Jugendarbeit (Queer leben)
Peer to Peer Jungen* arbeit und Auseinandersetzung mit Sexismus (Heroes)
geschlechterreflektierte Väter*arbeit (Casa Dar)
geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen* mit Fluchterfahrung (Movemen)
Umgang mit abwertenden Äußerungen von jungen Menschen (Amadeu Antonio Stiftung)
Reflektion der (eigenen) Männlichkeit (Dissens e.V),
geschlechterreflektierte Gewaltprävention (ifgg) geschlechterreflektierte Lebensplanung (Dissens e.V

Runder Tisch Geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen*
Termin:
11.01.2021 um 10-13 Uhr Wolfgang Scheunemann Haus, Bredowstraße 31-32 Filmpremier „Was heißt Junge*sein?“- zu geschlechterreflektierter Jungen*arbeit in Mitte, plus Matondo „Hip Hop und Rap als Methoden für die geschlechterreflektierte Jungen*arbeit. “ und Feedback zum Jungen*tag 2021 .

Der Berliner Fachrunde Jungen*arbeit findet regelmäßig statt und kooriniert die Bezirkliche A.Gs, hier nimmt koordiniert Demokratie in der Mitte teil und hostet die Website.
Demokratie in der Mitte bietet auch Fachberatungen zur Geschlechterreflexion, auf Wunsch mit anschließender Ausstellung in Jugendeinrichtungen an. Bei Interesse an einer Supervision/ Fachberatung wenden Sie sich an:

Berliner Jungen*tag 2021 am 24.09.2021
Jungen*tag 2021 – Love Our Differences
Freitag, 24.9.2021, 16-21 Uhr
Wolfgang-Scheunemann-Haus, Bredowstraße 31-32, 10551 Berlin
Männliche Rollenbilder setzen Jungen* häufig unter Druck. Gleichzeitig eröffnen sich heutzutage immer mehr Möglichkeiten Junge* zu sein. Dieser Wandel ist für Jungen* oft nicht einfach. Mit dem Jungen*tag möchten wir einen Raum schaffen, in dem das Junge*sein in all seiner Vielfalt spielerisch entdeckt werden kann.
Folgenden Angeboten setzen am Jungen*tag Impulse:
- Rap Texte schreiben und auf der Bühne performen (mit GIGO FLOW),
- Interaktives Theater zum Thema „Was heißt Ehre für mich?“ (angeleitet durch HEROES und GORKI X),
- Austausch- und Diskussionsrunden zu der Frage „Wie kann ich andere Jugendliche, die sich als lesbisch, schwul, bi, trans* oder queer geoutet haben, unterstützen?“ (LSVD)
- Collagen basteln zum Thema “Junge Sein”,
- Infostände zu den Themen „Sexualität und Liebe“ (PIA pro familia)
- Stände zum Thema Berufsorientierung,
- mit einem Awareness-Konzept für Diskriminierung sensibiliserien (b-aware),
- bei kostenlosem Essen, Trinken und Musik neue Leute kennenlernen,
- Siebdruck, Graffiti sprühen, schmieden, Zocken (Wii und PS4) und sich verkleiden und Photos schießen.
Kommt mit euren Jugendlichen vorbei und teilt unser Angebot in euren Netzwerken! Wenn ihr uns unterstützen möchtet, Ideen für das Bühnenprogramm oder Fragen habt, kommt gerne auf uns zu: junge.sternchen.sein2.0@gmail.com.
Eindrücke vom Jungen*tag 2020 gibt es hier.
Mehr Infos zum Jungen*tag findet ihr hier und auf Instagram!
Wir freuen uns auf euch und eure Ideen!
Eurer Jungen*tag Vorbereitungsteam
Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an Jungen* im Alter zwischen 9 und 26 Jahren, d.h. an alle, die sich als solche unabhängig von geschlechtlichen Zuschreibungen identifizieren. Der Tag ist für alle in dieser Altersgruppe offen, die sich für das Junge* sein interessieren.
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