Bei dem Theaterprojekt „Sinneswandel“ stand der Abbau von Vorurteilen im Zentrum des Interesses. Der Projektträger konzipierte eine wöchentliche Theater-AG, an der etwa 12 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 6 und 12 Jahren aus dem Stadtteil Berlin-Moabit teilnehmen sollten. Ziel war es dabei auch, die Bewohner/innen der zum Veranstaltungsort Kulturfabrik Lehrter Straße nahe gelegenen Notunterkunft für Geflüchtete anzusprechen. Zur Bewerbung der regelmäßigen Treffen wurden vorab mehrere Kennenlerntreffen, etwa im Rahmen eines Sommerfestes oder Spielplatzfests, veranstaltet. Hierdurch sollten auch ausbaufähige Kontakte zu den Geflüchteten hergestellt werden. Bei den AG-Treffen wurde mithilfe von gemeinsamem Spielen, Musizieren und Theater spielen die Förderung sozialer Kompetenz und Respekt gegenüber anderen Kulturen geübt. Ein weiteres Element war die Vermittlung von geografischem, politischem und historischem Wissen über die Herkunftsländer der Flüchtlinge.
In dem Projekt „Integration durch Sprache“ sollte geflüchteten Kindern beim Erwerb der deutschen Sprache geholfen werden, da Sprache einer der häufigsten Ausgrenzungsfaktoren ist. Damit die Kinder innerhalb eines Jahres solide Grundlagen der deutschen Sprache erlernten, engagiert sich der Projektträger in allen Grundschulen des Bezirks (Zusatzförderung durch Stiftung Fairchance), die neben Regelklassen auch spezielle Willkommensklassen für Flüchtlingskinder unterhalten. Hierfür wurden sprachsensible Unterrichtsmaterialien entwickelt, die Unterrichtskonzepte, Materialvorschläge sowie vollständige Unterrichtsreihen (inkl. Kopiervorlagen) enthalten. Diese wurden den Schulen zur Verfügung gestellt werden, um den akuten Mangel an adäquatem Material auszugleichen. Hierfür werden nach Vorbild von sogenannten Schmökerkisten Unterrichtsmaterialien mit Büchern und Medien kombiniert. Die Materialien wurden für zwei Zielgruppen entwickelt: Zum einen für Kinder der Willkommensklassen zum Zweitspracherwerb, zum anderen für Kinder der Regel- und Willkommensklassen für die interkulturelle Verständigung und Integration. Weitere Elemente des Projekts sind eine Fortbildung für Lehrer- und Erzieher/innen sowie für Eltern der teilnehmenden Schulen.
Im Rahmen des Projekts „Mein Zimmer – meine Welt“ sollten Kinder dazu angeregt werden, Kinderrechte in der eigenen Lebenswelt zu entdecken. Außerdem sollten die Kinder darin bestärkt werden, ihre eigene Meinung und ihren Willen zu vertreten und sich für das Recht auf Leben und persönliche Entwicklung stark zu machen. Der Projektträger konzipierte dafür 8 Einheiten, in denen diese Aspekte mit zwei Gruppen behandelt wurden, die sich aus jeweils 8 Kindern einer Willkommensklasse der Carl-Bolle-Grundschule in Berlin-Moabit zusammensetzten. Dabei wurden die Kinder zunächst allgemein gefragt, wie Menschen wohnen wollen, um dann im zweiten Schritt persönliche Zeichnungen zum Thema „Mein Zimmer“ anzufertigen. In der Folge wurden verschiedene Aspekte der UNKinderrechtskonvention vorgestellt und mit den Kindern diskutiert, so dass sie diese Rechte in ihre Zimmerdarstellung einfügen konnten. Im letzten Teil des Projekts sollten die Kinder überlegen, wie sie sich in ihrem selbst entworfenen lebensgroßen Zimmer fotografieren lassen wollten, wodurch das Projekt zugleich ausgewertet wurde.
Seit September 2013 befindet sich gegenüber des Otto – Spielplatzes (OSP) eine Notunterkunft für geflüchtete Menschen, des Arbeitssamariter Bundes. Zugleich ist auf dem OSP eine ansteigende Besucherzahl von Kindern von 5- 12 Jahren aus dieser Einrichtung zu verzeichnen. Ziel war es, auf die erweiterte Zielgruppe und den damit verbundenen Herausforderungen (z.B. sprachliche Barrieren, Orientierung und Regelannahme, Einbindung in die offene Kinder- und Jugendarbeit, Bedürfnisse der Kinder), pädagogisch adäquat zu reagieren. Mittels höherer Stundenzahl, durch Honorarkräfte, wurden zusätzliche und bestehende Angebote im Nachmittagsbereich geschaffen und erweitert. Dabei wurden die Kinder in der regulären Arbeit des OSP nach dem inklusiven Ansatz eingebunden. Das heißt, es wurden nicht ausschließlich „Extraangebote“ für die Kinder geschaffen, sondern es wurde geschaut welche Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnisse die Kinder mitbringen, und wie diese im alltäglichen Miteinander aufgegriffen werden konnten. Auf dieser Grundlage kristallisierten sich die Bereiche: Kochen, Spiel- Sport- und Kreativangebote, sowie die Instandhaltung und Reparatur von mitgebrachten Fahrräder, heraus.
Die seit über 10 Jahren bestehende Plattform des „Treffens der Religionsgemeinschaften“ und des daraus entstandenen Vereins Zentrum für interreligiösen Dialog Berlin Moabit wird ausgehend von der gemeinsamen Festveranstaltung „10 Jahre Moabiter Erklärung für ein friedliches Zusammenleben“ Anfang September 2015 durch die Aktualisierung der öffentlichkeitswirksamen Darstellungen und eine Zukunftswerkstatt mit Mitgliedern von ZiD und weiteren Akteuren aus Moabit gestärkt. Ziele sind die Gewinnung neuer Mitstreiter/innen und die Vorbereitung und Umsetzung weiterer Aktivitäten und Projekte für ein friedliches Zusammenleben in Moabit.
Mittels einer Bestandsaufnahme und Bedarfserhebung (Fragebogen, Interviews, Workshops) zu den Themen Demokratie, Teilhabe, Diskriminierung und Rassismus im Lebensalltag von Jugendlichen in Moabit wird eine Einschätzung der Situation hinsichtlich demokratie- und menschenfeindlicher Phänomene im Stadtteil ermöglicht. Es werden ein Überblick über aktuelle Angebote, Projekte, Aktivitäten zu den Themen Demokratieentwicklung, Teilhabe und Umgang mit Ungleichwertigkeitstheorien und Diskriminierungen gegeben sowie Bedarfe zur Verstärkung von Angeboten, notwendigen Inhalten und Formaten erhoben.
Das Projekt „Teilen ist das neue Haben“ hatte seinen Ausgangspunkt in der Erfahrung, die einige Kinder aus Moabit mit einer rechtspopulistischen Bärgida-Demonstration in ihrem Stadtteil gemacht haben. Sie fragten sich, warum die Teilnehmer/innen der Demonstration die gleiche Fahne trugen, die auf dem Reichstag weht und welches Problem sie mit dem Islam haben. Vor diesem Hintergrund konzipierte der Projektträger ein Projekt, bei dem die Kinder sich mit historischem und aktuellem Rassismus befassen und Symbole und Aussagen von rassistischen Organisationen identifizieren lernen. Ziel war es insgesamt, dass sich die Teilnehmenden mit Fragen von Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus vertiefend auseinandersetzen. Dafür wurden Besuche in verschiedenen Einrichtungen durchgeführt: Programmpunkte waren u.a. das Jüdische Museum, die East Side Gallery, eine Gedenkstätte, eine Bibliothek sowie die „Gesicht zeigen“-Bildungsstätte „7 X Jung“. Dort lernten die Kinder und Jugendlichen neben der Sensibilisierung für die verschiedenen Formen des Rassismus auch die eigenen Vorurteile zu hinterfragen.
Ziele des Projektes sind neben der Aneignung von Grundwissen und Grundinhalten über den Islam, das Christentum und das Judentum auch die gemeinsame Erarbeitung möglicher Strategien für gegenseitige Akzeptanz und Toleranz zwischen den Religionen.